Pressemitteilungen

Sonntag, 10. Juni 2007

"Rechtsstaatliches Fiasko" bei G8-Protesten

Pressemitteilung - Rostock, 10. Juni 2007

Nach der Protestwoche in Rostock zieht Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Bilanz:

Die einwöchigen Erfahrungen vor Ort mit Polizeieinheiten aus dem gesamten Bundesgebiet und der Einsatzleitung Kavala offenbaren ein rechtsstaatliches Fiasko in Bezug auf die Versammlungsfreiheit und Grundrechte. Letztendlich wurde die Rechtsauslegung den vor Ort im Einsatz befindlichen Polizisten überlassen, die nach eigenem Ermessen entschieden, oft ohne nötige rechtliche Knntnisse. Dadurch entstand eine Verselbständigung des Polizeiapparats.

Die Versammlungsfreiheit wurde in unterschiedlicher Weise massiv eingeschränkt. Allein rund um das von mir als Versammlung angemeldete Camp Wichmannsdorf kam es zu 1.500 polizeilichen Maßnahmen, wie Platzverweisen, Fahrzeugdurchsuchungen, Personenkontrollen - bei 1.200 Teilnehmer/innen. Grundsätzlich war es nur schwer bis gar nicht möglich, örtliche Einsatzleiter zu sprechen. Dasselbe trifft für telefonische Anfragen bei der Kavala Rostock zu. Verantwortliche Personen, die Auskunft über polizeiliche Maßnahmen hätten geben können, waren nicht zu erreichen.

"Das Verhalten der Polizei meiner Person als Abgeordnete gegenüber, war teilweise völlig unangemessen. So dauerte es meistens viel zu lange, bevor ich überhaupt den zuständigen Einsatzleiter zu Gesicht bekam, die Polizisten gaben meistens keine Auskunft oder zeigten sich als nicht informiert darüber, wo sich die Einsatzleitung befindet. Mehrmals wurde ich bewußt in die falsche Richtung geschickt, obwohl die Einsatzleitung direkt am Ort war.

Sprüche wie "da kann ja jeder kommen" oder "der Einsatzleiter hat besseres zu tun als sich mit ihnen zu unterhalten" bekam ich mehrmals zu hören. Auch bei Absperrungen zeigten sich viele Polizisten nicht informiert darüber, daß sie Bundestagsabgeordnete passieren lassen müssen. Ein Polizist entgegenete "das gilt heute nicht!".

Der Zugang zu den festgenommenen DemonstrantInnen in der sogenannten Gefangenensammelstelle (Gesa) wurde für Anwälte massiv behindert und hinausgezögert. Unter teilweise unzumutbaren Bedingungen, wie käfigähnlichen Zellen und 24-Stunden-Beleuchtung, mussten die Inhaftierten bis zum Ende des G8-Gipfels ausharren. Die Linksfraktion wird das Verhalten der Polizei und der Einsatzleitung in Rostock während der G8-Proteste nicht auf sich beruhen lassen und im Bundestag zur Sprache bringen.

Mit vielfältigen Aktivitäten hat sich die Linkspolitikerin an den Protesten beteiligt, u.a. als Anmelderin eines Camps, Versammlungsleiterin einer Mahnwache am Fliegerhorst Rostock-Laage und einer Spontandemo zur Gefangenensammelstelle (Gesa) in Rostock sowie als Unterstützerin verschiedener Blockaden und Vermittlerin zwischen Einsatzleitung und Blockierer/innen.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Protest gegen G8 ist legitim und muss möglich sein

Pressemitteilung 07.06.2007

Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. und Anmelderin des Camps von G8-Gegnerinnen und Gegnern in Wichmannsdorf protestiert gegen die Schikanen, denen die Camp-Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Polizei ausgesetzt sind.

Das Camp Wichmannsdorf ist unter dem Motto "Campen für eine gerechte und ökologische Welt von unten" als Dauerversammlung angemeldet. Jedoch werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer wieder mit schikanösen Kontrollen, Durchsuchungen und Platzverweisen drangsaliert.

In den letzten Tagen kam es rund um das Camp Wichmannsdorf zu 1.500 polizeilichen Maßnahmen - bei 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Eindruck drängt sich auf, dass es sich nicht um gezielte Einzelmaßnahmen der Polizei handelt, sondern um eine systematische vorgelagerte Repression, mit der den Camp-Bewohnerinnen und Bewohner das Gefühl vermittelt werden soll, einer illegalen Aktion beizuwohnen.

Mittlerweile ist das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit rund um Heiligendamm zur Farce verkommen. Ich fordere die zuständigen Sicherheitskräfte auf, die Camp-Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht weiter zu schikanieren. Protest gegen die G8 ist legitim und muss möglich sein.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Protest gegen Polizeigewalt

Pressemitteilung 6.6.07

*Mit Wasserwerfern und Schlagstöcken ging die Polizei bei Admannshagen gegen 2.000 G8-Gegnerinnen und Gegner vor. Die Bundestagsabgeordneten der Fraktion
DIE LINKE. Heike Hänsel, Eva Bulling-Schröter und Lutz Heilmann protestieren gegen diesen Übergriff:*

Der Einsatz von Wasserwerfern und Schlagstöcken durch ein bayrisches Unterstützungssonderkommando beim Zugriff auf 2.000 G8-Gegnerinnen und Gegner ist nicht akzeptabel. Wir fordern die Polizei auf, alles zu unterlassen, was die Gewaltspirale weiter vorantreibt und das ohnehin schon stark eingeschränkte Versammlungsrecht noch weiter praktisch beschneidet.

Von den Demonstrantinnen und Demonstranten bei Admannshagen ging keine Gewalt aus. Die Polizei verlor beim Einsatz jedes Maß. Wir wissen von etlichen, teilweise erheblichen Verletzungen. Es wird berichtet, dass Sanitäter von der Polizei nur verzögert vorgelassen wurden. Wir protestieren gegen dieses völlig unverhältnismäßige Vorgehen.

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